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Leitlinien

Wir haben uns folgende Fragen gestellt

Wie können wir die wunderbaren Vorzüge moderner digitaler Medien und Technologien so einsetzen und auf unsere Bedürfnisse abstimmen, dass unsere inner- und außerschulischen Bildungsprozesse davon bestmöglich profitieren?

Wie können wir mehr Raum für einen humanen zwischenmenschlichen Umgang schaffen, indem nebensächliche Vorgänge technisch vereinfacht werden?

Und wie können wir dafür sorgen, dass unsere digitalen Verfahren an den Bedürfnissen der Lernenden orientiert bleiben, dass sie sich durch ihre Teilhabe kreativ und praktisch einbringen können und dass die dabei geschaffenen Inhalte langfristig frei zugängliche Bestandteile unserer demokratischen Gesellschaft bleiben?

Unsere drei wichtigsten Antworten

1. OER

Offene, freie Bildungsmaterialien (Open Educational Resources, OER) bieten besondere Potenziale der Kollaboration und Kooperation, der Kompetenzentwicklung und der Entwicklung neuer pädagogischer Praxis, um die Entwicklung Lernender und Lehrender in allen Bildungsbereichen in einer digitalen Lebens- und Arbeitswelt im 21. Jahrhundert zu unterstützen. Wir folgen mit unserer Arbeit der OER-Strategie des Bundesministeriums für Forschung, Technologie und Raumfahrt BMFTR.

2. Open-Source-Software

Wo immer möglich, nutzen wir die Potenziale von Open-Source-Software. Als Open Source (von englisch open source, wörtlich offene Quelle) wird Software bezeichnet, deren Quelltext öffentlich ist und von Dritten eingesehen, geändert und genutzt werden kann. Open-Source-Software kann unter Einhaltung der Lizenzbedingungen kostenfrei genutzt und verteilt werden.

3. Souveränität im Umgang mit Daten, Plattformen und Software

Für uns gelten folgende Grundsätze. Wir folgen in der Medienbildung drei Prinzipien:

Überwältigungsverbot

Gemäß dem Überwältigungsverbot (auch: Indoktrinationsverbot) dürfen Lehrende Lernenden nicht ihre Meinung aufzwingen, sondern sollen Lernende in die Lage versetzen, sich mit Hilfe des Unterrichts eine eigene Meinung bilden zu können. Dies ist der Zielsetzung der Medienbildung geschuldet, Lernende zu mündigen Bürgern heranzubilden.

Kontroversität

Das Gebot der Kontroversität (auch: Gegensätzlichkeit) zielt ebenfalls darauf ab, den Lernenden freie Meinungsbildung zu ermöglichen. Was in Wissenschaft und Politik kontrovers ist, muss auch im Unterricht kontrovers erscheinen. Die eigene Meinung und technologischen Präferenzen wie theoretischen Standpunkte der Lehrenden sind dabei für den Unterricht unerheblich und dürfen nicht zur Überwältigung der Lernenden eingesetzt werden. Beim Kontroversitätsgebot handelt es sich allerdings nicht um ein Neutralitätsgebot für die Lehrkraft.

Lernendenorientierung

Das Prinzip Lernendenorientierung soll die Lernenden in die Lage versetzen, die technologische Situation der Gesellschaft und ihre eigene Position zu analysieren und sich aktiv am gesellschaftlichen Prozess zu beteiligen sowie „nach Mitteln und Wegen zu suchen, die vorgefundene Lage in der medialen Welt im Sinne seiner Interessen zu beeinflussen.“ Ähnlichkeiten zum Beutelsbacher Konsens der politischen Bildung sind nicht zufällig. Damit verbieten sich Formate, die bestimmte Firmen oder Marken präferieren oder die das Risiko in sich tragen, technologische Abhängigkeit von einzelnen Anbietern zu fördern.